Kaum eine deutsche Metalcore-Band ist ein derart großer Exportschlager wie die sechs Kollegen um ESKIMO CALLBOY aus Castrop-Rauxel. Nach erfolgreichen USA- und Russland-Touren befinden sie sich jetzt gerade erneut auf Reisen quer durch Europa. Als Saufkumpanen und Wegbegleitung sind PALISADES (US), HER NAME IN BLOOD (JP) und die großartigen ANNISOKAY an Bord. ESKIMO CALLBOY und ANNISOKAY hatte ich über die letzten Jahre schon so einige Male vor der Linse, aber die Jungs wissen auch einfach wie man ’ne gute Show abliefert. Daher hat es mich umso mehr gefreut dem Bremer Tourstop mal einen Besuch abstatten zu können 🙂

HER NAME IN BLOOD dürfte als Opener ein ziemlich heisses Eisen sein. Musikalisch sicher keine Neuerfindung des Rades, aber absolut solide! Leider aber auch nur mit einem sehr kurzen Set. Bin gespannt, was man von den Jungs aus Tokio die nächsten Jahre noch in unseren Regionen hören wird. Bei den PALISADES – da bin ich wie immer ganz ehrlich und subjektiv 😉 – hab ich tatsächlich viel mehr erwartet. Vielleicht hatten sie auch einfach nur einen schlechten Tag, das kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber gerade stimmlich war das wirklich schwach und der Sound ein ziemliches Durcheinander. Ich hoffe, dass das nicht immer so ist. Sonst kann ich (musikalisch) den scheinbaren Hype um diese Band nicht wirklich nachvollziehen.

ANNISOKAY als Co-Headliner haben da schon direkt wieder ein ganz anderes Level aufgefahren. Auf der Setlist waren selbstverständlich eine ganze Menge Songs des erst kürzlich erschienen Albums „Devil May Care“. Das Album läuft bei mir die letzten Wochen eh schon rauf und runter und auch live gehen die neuen Songs gut nach vorne. Was bei den Jungs für mich aber zum großen Teil auch daran liegt, dass Sänger und Gitarrist Christoph (im Direktvergleich zu vielen anderen Bands) die cleanen Parts auch live sauber singen kann. Damit und mit den wirklich eingängigen Songstrukturen geht die Mischung auf jeden Fall auf! Immer eine Freude die Jungs mal wieder zu sehen 🙂

ESKIMO CALLBOY legen natürlich was „Show“ angeht noch einmal eine Schippe oben drauf. Musikalisch kann man von dem Gespann sicher halten was man möchte und ich würde jedem unterschreiben, dass es sich hier nicht um das anspruchsvollste handelt, was die deutsche Metalcore Szene zu bieten hat. Was man den Jungs aber nicht nehmen kann ist, dass sie einfach wissen wie man jede Liveshow augenblicklich zu einer großen Party macht. Und am Ende ist es doch das was zählt: Spaß haben! Das Konzept geht auf, nicht umsonst ist nahezu jede Show restlos ausverkauft! Meinerseits nach wie vor großen Respekt vor dem, was die Jungs da auf die Beine gestellt haben und immernoch stellen!

Ich erspare mir aber mal weitere Einzelheiten zur Stimmung und lass die Fotos für sich sprechen. Hat mich auf jeden Fall riesig gefreut mal wieder eingeladen gewesen zu sein und ich hoffe und denke, dass das sicher nicht das letzte Mal gewesen ist <3